Aktuelle Klinische Studien
Kranke Menschen erwarten eine Behandlung mit Arzneimitteln, die wirksam und möglichst unbedenklich, d.h. nebenwirkungsarm sind. Sie erwarten einerseits, dass für ihre jeweilige Erkrankung geeignete Arzneimittel zur Verfügung stehen und andererseits, dass die Behandlung auf wissenschaftlich gesicherten Kenntnissen und (experimentell gewonnenen) Erfahrungen basiert. Die Krankenversicherten erwarten nicht nur, dass im Krankheitsfalle die richtigen Arzneimittel angewendet werden, sondern auch, dass diese möglichst wirtschaftlich sind. Sowohl die Erwartungen
der kranken Menschen, als auch die der Beitragszahler in der Krankenversicherung machen klinische Forschung und damit die Erprobung von Medikamenten am Menschen unter strengen medizinisch-ethischen Voraussetzungen erforderlich.
Wir möchten Ihnen die Gelegenheit geben, sich hier über die klinische Studien in der Hans- Berger Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Jena zu informieren.
Für Patienten mit einem Schlaganfall.
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IRIS -Vorbeugung eines erneuten Schlaganfalls
In der Iris-Studie wird eine neue Behandlungsmethode zur Vorbeugung von Schlaganfällen und Herzinfarkten bei Patienten untersucht, die bereits einen Schlaganfall oder eine TIA (transischämische Attacke)erlitten haben. Ein Teil der Patienten bekommt ein Arzneimittel mit dem Wirkstoff Pioglitazon verordnet, und der andere Teil ein Placebo (unwirksames Scheinmedikament). Die Teilnehmer werden das Studienpräparat durchschnittlich 4 Jahre lang einnehmen und engmaschig auf erneute Schlaganfälle überwacht werden. Sie werden gebeten, das Prüfzentrum während dieser Zeit zu verschiedenen Studienbesuchen mit klinischen Routine-Untersuchungen, neurologischen Untersuchungen, Laborkontrollen aufzusuchen.
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AXIS 2
Ziel dieser Studie ist die Untersuchung der Wirksamkeit von AX200 bei Patienten nach einem ischämischen Schlaganfall im Vergleich zu einem Placebo (unwirksames Scheinmedikament).
Männliche und weibliche Patienten mit einem akuten ischämischen Schlaganfall und einer Applikation der Studienmedikation spätestens 9 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome können bei dieser Studie eingeschlossen werden. Die ersten Studienkontrollen
(klinische Routine-Untersuchungen, neurologische Untersuchungen, Laborkontrollen)
erfolgen sehr engmaschig während des stationären Aufenthaltes, weitere erfolgen 30 Tage und 90 Tage ambulant nach der Medikamentengabe.
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FASEP
FASEP ist eine epidemiologische Studie zur Untersuchung von Risikofaktoren bei jungen Patienten mit Morbus Fabry.
Morbus Fabry ist eine Erkrankung, bei der bestimmte Fettsubstanzen durch einen Stoffwechseldefekt nicht aufgespaltet, verdaut und vom Körper abgebaut werden können. Sie verbleiben in den Zellen, dadurch kommt es zu einer Anhäufung dieser Fettsubstanzen, die sich im Laufe der Zeit unter anderem in den Wänden der Blutgefäße ansammeln.Da diese Speicherung die Blutgefäße im ganzen Körper betrifft, kann es zum Beispiel zu lebensbedrohlichen Fehlfunktionen im Gehirn, mit der Folge eines Schlaganfalls kommen.
Bei dieser Studie wird eine zusätzliche Blutentnahme benötigt, es wird kein Studienmedikament verabreicht. In dieser Studie soll bei einer großen Patientenzahl mit Schlaganfall durch einen Bluttest ermittelt werden, durch welche Risikofaktoren zukünftig das Vorliegen eines Morbus Fabry früher erfasst werden kann.
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Space 2
Die SPACE 2-Studie ist eine Studie zur Festlegung der optimalen Behandlungsstrategie von asymptomatischen Karotisstenosen dienen soll. Es können Patienten teilnehmen, bei denen eine Einengung der Halsschlagader (Karotisstenose) festgestellt wurde, die jedoch in den letzten 6 Monaten keinen Schlaganfall oder schlaganfallähnliche Symptome (Sehstörungen, halbseitige Lähmungen oder Gefühlsstörungen, Sprech- oder Sprachstörungen) gehabt haben.
Die SPACE 2 Studie möchte vergleichen, ob zur Vorbeugung von Schlaganfällen eine moderne, den aktuellen medizinischen Standards entsprechende konservative (medikamentöse)Therapie gleichwertig ist zur Behandlung mittels Operation oder Stent in Ergänzung zur bestmöglichen konservativen (medikamentösen) Therapie. Dafür ist eine Randomisierung (Zufalls-Aufteilung) zu den einzelnen Studienarmen notwendig. Zur Nachbehandlung gehören regelmäßige neurologische Untersuchungen, Ultraschalluntersuchungen der Halsschlagadern, EKG und Laborkontrollen nach 1, 6 und 12 Monaten und dann in jährlichen Abständen bis zu einer Gesamtbeobachtungszeit von 5 Jahren.
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Für Patienten mit einer Epilepsie, die sich von den aktuell eingenommenen Medikamenten nicht vollständig unterdrücken lassen
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Brivaracetam
In dieser Studie wird die Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von Brivaracetam im Vergleich zu Placebo (unwirksames Scheinmedikament) bei Patienten mit epileptischen Anfällen untersucht. Diese Prüfsubstanz bzw. Placebo wird zusätzlich zu den bereits eingenommenen Antiepileptika verabreicht. Diese Studie dauert voraussichtlich insgesamt 24 Wochen. Sie werden innerhalb dieses Zeitraumes zu 8 Kontrolluntersuchungen gebeten.
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Für Patienten mit einer Amyotrophen Lateralsklerose (ALS):
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Biogen IDEC
In dieser Studie wird die Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von einem Spiegelwirkstoff eines gebräuchlichen Wirkstoffes gegen Parkinson'sche Erkrankung im Vergleich zu Placebo (unwirksames Scheinmedikament) bei Patienten mit Amyotropher Lateralsklerose (ALS) untersucht. Diese Prüfsubstanz bzw. Placebo wird zusätzlich zu Rilutek(c) verabreicht. Die Studie dauert insgesamt 18 Monate. Sie werden innerhalb dieses Zeitraumes zu 6 Kontrolluntersuchungen gebeten und dreimal telefonisch befragt. Bitte kontaktieren Sie OA Grosskreutz für nähere Details. |
Für Patienten mit einer Morbus Parkinson Erkrankung:
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TRUST - Anwendungsbeobachtung
Dies ist eine multizentrische Anwendungsbeobachtung mit dem transdermalen Rotigotin-Pflaster Neupro und anderen gegenwärtig zugelassenen Medikamenten bei Patienten mit idiopathischer Parkinson-Krankheit im Frühstadium. |
Wenn Sie mehr über diese Studien erfahren oder klären wollen, ob Sie für eine Studienteilnahme in Frage kommen, so können Sie sich per E-Mail oder telefonisch unter der Nummer 03641-9 323405 an Frau C. Herzau, oder 03641-9 323424 an Frau Aurich wenden.
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